Geilenkirchener Zeitung, 25.09.2007

Feuer gelöscht, Verletzte gerettet

Der erste Zug der Geilenkirchener Wehr übt unter realistischen Bedingungen: Auto in Flammen, Fahrer eingeklemmt, Brand im Lackierraum einer Firma.

Geilenkirchen-Süggerath. Unter realistischen Bedingungen übten die Kräfte des 1. Zuges der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geilenkirchen ein Schreckenszenario, das sich überall und zu jeder Tageszeit zutragen kann. Dabei wurde das „komplette Programm“ mit Brandbekämpfung, Technischer Hilfeleistung und Menschenrettung geübt. Das von den beiden Brandmeistern Bastian Mänz und Maik Bassauer ausgearbeitete Übungskonzept sah folgende Lage vor: Ein Mann befährt mit seinem Auto unerlaubterweise den für den Verkehr gesperrten Wirtschaftsweg vom Süggerather Sportplatz in Richtung des Metallbaubetriebes Fabry. In einer unübersichtlichen Kurve direkt vor dem Firmengelände kommt dem Autofahrer ein Spaziergänger entgegen. Bei dem Versuch, dem Fußgänger auszuweichen, gerät der Pkw ins Schleudern, prallt gegen die Halle des Unternehmens und kippt auf die Seite. Durch den Aufprall fängt das Fahrzeug auch noch Feuer, der Fahrer ist eingeklemmt. Die Flammen breiten sich in Windeseile auf den Lackierraum der Metallbaufirma aus. Dabei entsteht eine starke Rauchentwicklung, welche einige der Mitarbeiter bewusstlos werden lässt. Aufgrund der eingehenden Meldung bei der Leitstelle in Erkelenz löst diese sofort Zugalarm aus. Die Maßnahmen: Die kurz darauf eintreffende Löscheinheit Süggerath nimmt die ersten Erkundungen vor und beginnt mit dem Aufbau einer Wasserversorgung. Kurz darauf treffen auch die Löscheinheiten Geilenkirchen und Waurichen ein. Parallel zur Brandbekämpfung von zwei Seiten über Außen- und Innenangriff setzen mehrere Feuerwehrleute Rettungsschere und Spreitzer ein, um den eingeklemmten, bewusstlosen Fahrer aus seinem Auto, das glücklicherweise anfangs schnell gelöscht werden konnte, zu befreien. Nach und nach werden auch drei verletzte Mitarbeiter aus der Betriebshalle gerettet, dargestellt von Verletzten-Schauspielern aus den Reihen der Jugend-Feuerwehr. Ein Mann, für den ein „Dummy“ herhalten musste, kann leider nur noch tot geborgen werden. Alle Verletzten, auch der inzwischen befreite Autofahrer, sind in notärztlicher Behandlung und werden anschließend in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Nach einer Stunde ist das Feuer gelöscht, insgesamt kamen sechs C-Rohre und ein B-Rohr zum Einsatz. Das Feuer beschränkt sich auf den großen Lackierraum, ein Übergreifen auf die Haupthalle kann die Feuerwehr verhindern. Am Ende wird die Halle mit einem Überdrucklüfter rauchfrei geblasen. Die Männer des „Gerätewagen Mess“ hatten zwischenzeitlich auch Messungen der Luft vorgenommen und gaben Entwarnung: „Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung“. Im aus Erkelenz angeforderten Atemschutzcontainer des Kreises Heinsberg werden die verbrauchten Atemluftflaschen wieder befüllt. Nach erfolgten Aufräumarbeiten können die letzten Feuerwehrleute drei Stunden später wieder einrücken, eine Brandwache bleibt zurück. Im Anschluss an die Alarmübung, die unter Leitung von Brandoberinspektor Volker Reichardt stand, gab es noch eine Aussprache im Feuerwehrhaus Süggerath. Im Laufe des Abends wurden auch einige Feuerwehrkameraden befördert.